Prächtiger Kranzgewinn und tolle Teamleistung am Eidgenössischen!

Geschrieben von Schwingklub Wiggertal

Toller Erfolg für Martin Suppiger und den Schwingklub Wiggertal: Am «Eidgenössischen» in Estavayer-le-Lac gewann der Willisauer zum zweiten Mal den Eidgenössischen Kranz. Aber auch die anderen SKW-Schwinger überzeugten.

Das imposante Eidgenössische Schwing- und Älplerfest von Estavayer gehört der Vergangenheit an. Der Zuschaueraufmarsch war einmal mehr gigantisch. Auch viele Schwingerfans aus der Region mischten sich auf dem Festgelände unter die Festbesucher. Der Schwingklub Wiggertal war mit acht Athleten sehr stark vertreten. Am Schluss konnte Martin Suppiger, zum zweiten Mal nach Burgdorf, den begehrten Kranz im Empfang nehmen.

Neben seinem Einsatz im Sägemehl ist Martin zusammen mit Alain Müller für die Technische Leitung im Schwingklub Wiggertal verantwortlich. Nach dem Wettkampf konnten wir mit Martin und Alain das Fest Revue passieren lassen und ein wenig in die Zukunft blicken.

Hans Schnider: Martin Suppiger, herzliche Gratulation zum zweiten Eidgenössischen Kranzgewinn nach Burgdorf vor drei Jahren. Welcher Erfolg war für Sie emotionaler?
Martin Suppiger: Es waren zwei verschiedene Feste. In Estavayer konnte ich mit den anderen Kranzgewinnern in die Arena einmarschieren und die Krönung auf dem Platz miterleben. Das war Hühnerhaut pur. Andererseits war ich nach zwei heissen und harten Wettkampftagen für grosse Feiern zu müde.
In Burgdorf erhielt ich den Kranz nachträglich zugesprochen. Da fehlte der direkte Bezug zum Fest. Dafür konnte ich später auf dem Hof meiner Eltern ein grosses Fest in vollen Zügen geniessen.

Alain Müller, wie fällt die Bilanz des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes aus Ihrer Sicht aus?
Alain Müller: Es war ein grossartiges Fest mit Schwingsport auf höchstem Niveau. Zwei Tage wurde hart gekämpft. Die ungewohnten Rahmenbedingungen, sowie die hohen Temperaturen, waren für die Athleten eine zusätzliche Belastung. Vier Wiggertaler Schwinger konnten alle acht Gänge bestreiten. Ausser Marco Heiniger, der sich bereits im zweiten Gang verletzte, konnten alle Athleten mindesten sechs Gänge absolvieren. Dies darf als grosser Achtungserfolg gewertet werden.

Martin Suppiger, wie konnten Sie mit den speziellen Belastungen umgehen?
Martin Suppiger: Aufgrund der gemachten Erfahrungen, wusste ich, was auf mich zukommt und konnte gut damit umgehen. Und doch war das Eidgenössische in Estavayer in diesem grossen Rahmen einmal mehr etwas Spezielles. Wichtig war für mich in den letzten 5-6 Wochen die Vorbereitung im körperlichen aber vor allem auch im mentalen Bereich. Dies ist mir gut gelungen und ich war immer auf die Einsätze fokussiert. Am Samstag sind wir zu dritt am morgen früh angereist und am Abend zu Philipp Scheidegger nach Hause gefahren. So konnte ich gut abschalten und mich sehr gut erholen.

Welche Schwinger aus den Reihen der Wiggertaler konnten ihr Leistungspotential abrufen?
Alain Müller: Allen voran Martin, der einen eindrücklichen Wettkampf zeigte. In seiner bekannten Manier holte er das Maximum heraus. Nach dem ersten Tag hatte er nicht weniger als drei Eidgenossen auf dem Notenblatt. Ebenfalls einen tollen Wettkampf zeigte Michael Müller. Philipp Scheidegger und Werner Suppiger waren sehr gut unterwegs. Leider konnten sie im entscheidenden Moment nicht über sich hinauswachsen, um ebenfalls den Kranzgewinn realisieren zu können.

Martin Suppiger: Aus meiner Sicht verdient die Teamleistung eine spezielle Erwähnung. Einerseits konnten sieben von acht Schwingern am zweiten Tag den Wettkampf fortsetzen und nicht weniger als drei Wiggertaler kämpften um den Kranz. Andererseits wurde in der Vorbereitung mit viel Einsatz und Härte trainiert und die Kameraden motivierten sich gegenseitig. Ein grosses Lob und Dankeschön gehört Alain Müller, der uns immer voll unterstützt hat.
Diverse junge Schwinger drängen vehement an die nationale Spitze. Kann von einer Wachtablösung gesprochen werden?

Alain Müller: Die „wilden“ Jungen machen gewaltig Druck. Allen voran Armon Orlik, Samuel Giger und Remo Käser. Es war eine Augenweide, wie diese Schwinger ans Werk gingen. Die arrivierten Spitzenschwinger können aber immer noch dagegen halten. Dies ist sicher eine Auswirkung der Trainingsqualität, die über alle „Altersklassen“ Einzug gehalten hat. Ich würde nicht von einer Wachtablösung sprechen, aber die Jungen kämpfen auf Augenhöhe mit den Spitzenschwingern wie Glarner, Sempach, Schuler, usw.

Welches sind die Konsequenzen für die technische Entwicklung im Schwingsport und speziell für Ihre Schützlinge im Schwingklub Wiggertal?
Martin Suppiger: Die sportliche Entwicklung im Schwingsport geht nach wie vor steil nach oben. Dies ist auf die gesteigerte Trainingsintensität zurück zu führen. Kraft-, Technik-, Taktik- und Mentaltraining sind Begriffe, die heute auch im Schwingsport allgegenwärtig sind. Die einzelnen Komponenten müssen in einem guten Verhältnis gefördert werden. Speziell das Schwingtraining darf nicht zu kurz kommen. Wichtig ist, dass jeder Athlet, ein klares Ziel vor Augen hat und dies konsequent angeht. Im mentalen Bereich kann jeder Schwinger selber an sich arbeiten.
Wenn wir im Klub weiterhin Erfolg haben wollen, müssen wir diese Zeichen der Zeit erkennen und die nötigen Lehren daraus ziehen. Der Aufwand, um an der Spitze mitschwingen zu können, wird nochmals zunehmen. Die grundsätzlich erfreuliche Entwicklung des Schwingsports, hat seinen Preis.