An der Delegiertenversammlung vom Innerschweizerischen Schwingerverband anfangs Februar 2016 wurde der Egolzwiler Hansueli Wyss für seinen unermüdlichen Einsatz im Schwingsport geehrt. Unter grossem Applaus der Delegierten durfte er die verdiente Auszeichnung zum ISV-Ehrenmitglied entgegennehmen.
Auf der Auszeichnung wird ein Schwinger dargestellt, der sich zum einem Zweikampf im Sägemehl vorbereitet. Gleichzeitig stellt es einen Mann dar, der seine Ärmel hochkrempelt, um mit der Arbeit zu beginnen, sie anzupacken und allenfalls weiterzuführen. Die zweite Handlung ist symptomatisch für Hansueli Wyss. Seit vielen Jahren ist der berufliche Inhaber eines Kranservice-Unternehmens als unermüdlicher Schwingsport-Funktionär im Einsatz.
Seit 26 Jahren Funktionär
Der gelernte Mechaniker startete seine Aktivkarriere erst mit 26 Jahren. Eine schwere Knieverletzung beendete Wyss` sportliche Laufbahn fünf Jahre später, im Jahre 1990. Sogleich trat er in den Schwingklub-Vorstand und ins Organisationkomitee Menzberg-Schwinget ein. Im Verein übernahm er zuerst den Posten des Protokollführers. Da der SK Wiggertal im Jahre 1994 sein 75-jähriges Bestehen feiern durfte, wurde neben den Vereinstätigkeiten zugleich viel Zeit und Wissen in die Jubiläums-Festschrift investiert. An der Generalversammlung 1993 liess sich Hansueli Wyss zum Präsidenten wählen. Als Vereinspräsident durfte er in dieser Zeit noch weitere Ämter ausüben wie: OK-Präsident Hallenschwinget, OK-Präsident Nachwuchsschwinget, OK-Mitglied diverser Schwingfesten und Beisitz im Luzerner Kantonalverband.
Nach 12 Jahren Präsidentschaft übergab Wyss an der Generalversammlung 2004 das Amt an Stefan Aregger weiter und wurde verdienstvoll zum Ehrenmitglied ernannt. Im Jahre 2005 durfte er die Auszeichnung zur Ehrenmitgliedschaft im Luzerner Kantonal-Schwingerverband
entgegennehmen. Danach blieb er dem Schwingsport glücklicherweise als Funktionär erhalten. Inzwischen ist Hansueli Wyss seit über 26 Jahren (!) im Organisationkomitee Menzbergschwinget unermüdlich im Einsatz. Sei es als Bauchef, im Schwingkomitee oder als Festkoordinator. Gerne erwähnt Hansueli aber auch, dass er in vielen Gremien und Komitees arbeiten durfte, bei denen der Sachverhalt, die Kameradschaft und Kommunikation bestens funktionierte und Freude machte.
Motivation durch Bodenständigkeit
Auf die Frage nach der Motivation für sein grosses Engagement, antwortet der 57-Jährige: «Ich liebe den Schwingsport und die spezielle Atmosphäre an einem Schwingfest. Beim Sport faszinieren mich vor allem der Zweikampf, die Spannung, die Paarungen und die Handhabung der Kampfrichter. Beim Schwingfest schätze ich die tolle Kameradschaft, die Volksverbundenheit, das Folkloristische
und die Bodenständigkeit. Wer diese Worte von Wyss direkt hört, weiss über die Echtheit Bescheid. Der Schwingsport erlebte in den vergangenen Jahren im Bereich „Vermarktung und Geldfluss“ ziemliche Änderungen und Entwicklungen.
Auch hier hat Hansueli Wyss seine Ansichten: «Bei den Vereinen habe ich den Eindruck, dass sie nur noch Anlässe durchführen, die genügend Gewinn abwerfen. So entfielen Anlässe, obwohl sie sinnvoll und nachhaltig gewesen sind. Weiter erachte ich den immer grösseren „Geldfluss“ bei den Aktivschwingen als Gefahrenpotential. Dabei hoffe ich, dass von den Schwinger-Verantwortlichen gegenüber den Geldsponsoren eine klare und harte Linie gefahren wird».
Volles Lob vom aktuellen Präsident
Der aktuelle SKW-Präsident Ruedi Stadelmann ist voll des Lobes: «Hansueli hat es als Präsident ausgezeichnet verstanden, vom jüngsten Schwinger bis zum ältesten Mitglied eine Ansprechperson zu sein und einen guten Draht aufzubauen. Gerne erinnere ich mich an das Jahr 1995, als ich Aktivschwinger wurde und Hansueli uns Schwinger ins Trainingslager begleitete. Dabei hatte er für
uns immer ein offenes Ohr hatte und versprach Unterstützung. Danach lernte ich Hansueli als grossen Chrampfer und guten Kamerad kennen. Er war ein hervorragender und erfolgreicher Präsident, hat den Verein positiv geprägt und weiter gebracht. Der Spass und die Geselligkeit mit ihm kommt auch heute noch nicht zu kurz».
Gery Schärli von Langnau, langjähriger Weggefährte von Hansueli Wyss, kennt ihn vor allem als einer, der eine eigene Meinung hat, klare Worte findet und zugleich spürt, was die Leute wollen. Zudem packe Hansueli eine „Sache“ lieber an, anstatt lange darüber zu lamentieren.
Somit schliesst sich der Kreis mit dem Mann auf der Auszeichnung.