Am Bad-Schwinget in Wolhusen setzte es eine Überraschung ab. Der 21-jährige Wiggertaler Michael Müller aus Kottwil besiegte im Schlussgang den bis dahin dominierenden Topfavoriten Joel Wicki aus Sörenberg mit Kurz und revanchierte sich für die Niederlage im dritten Durchgang. In der Endabrechnung teilte sich das Duo den Festsieg.
Der Bad-Schwinget in Wolhusen hielt was er im Vorfeld versprochen hatte. Der zweite Test auf Luzerner Boden in dieser Saison wurde seinem Ruf als echte Standortbestimmung vor der beginnenden Innerschweizer Kranzfestsaison vollauf gerecht. Bei herrlichem Frühlingswetter kamen 1550 Zuschauer in den Genuss von packenden Zweikämpfen. Im 117-köpfigen Teilnehmerfeld, darunter drei Eidgenossen, hatten die Luzerner das Geschehen jederzeit im Griff. Die Gäste vom Schwingklub Niedersimmental BE spielten eine untergeordnete Rolle und mussten den Heimweg ohne Auszeichnung antreten.
Überraschungscoup von Müller
Nach dem fünften Durchgang rechneten die Zuschauer eigentlich mit einem überlegenen Festsieg des 20-jährigen Joel Wicki aus Sörenberg. Der Baumaschinen-Mechaniker hinterliess bei seinen fünf Siegen einen sehr dominanten Eindruck. Nicht nur die Zielstrebigkeit, sondern auch die vielseitige Schwingerarbeit überzeugte. Was konnte da noch schief gehen? Doch der Entlebucher wurde auf dem Zielstrich abgefangen. Der 21-jährige Wiggertaler Michael Müller setzte im Schlussgang alles auf eine Karte und besiegte den Topfavoriten in der dritten Minute mit Kurz zum Siegesresultat. Müller revanchierte sich damit für die schnelle Niederlage im dritten Durchgang. «Ich hatte Respekt vor dem Kurz von Wicki und wollte ihm im Schlussgang nicht mehr ins offene Messer laufen. Ich hatte nichts zu verlieren und habe alles riskiert. Das hat sich ausbezahlt», freute sich der Dachdecker über den zweiten Festsieg in seiner Schwingerlaufbahn. Der zweifache Kranzschwinger glänzte in den ersten fünf Gängen mit vier gewonnenen Gängen gegen Reto Fankhauser (Übersprung), Ueli Doppmann (Übersprung), Marco Thierstein (Kurz) und Josef Portmann (Kurz). Frust hingegen bei Schlussgangverlierer Joel Wicki. Obwohl er mit dem Co-Sieg seinen siebten Festsieg feiern durfte, war er überhaupt nicht zufrieden. «Schade, ich wollte den bis dahin perfekten Wettkampftag mit dem Schlussgangsieg krönen. Das hat nicht geklappt. Michael Müller hat mich im richtigen Moment eiskalt erwischt», sagte Wicki. Auf dem Ehrenplatz klassierte sich der starke Zuger Marcel Bieri mit fünf Siegen und dem Startremis gegen den Rottaler Eidgenossen Philipp Gloggner.