Dem Nordwestschweizer Nick Alpiger gelingt das seltene Kunststück, als Gast ein Teilverbandsfest zu gewinnen. Und dies ausgerechnet in der Schwingerhochburg Innerschweiz. Mit Joel Wicki und Armon Orlik belegen zwei der meistgenannten Favoriten die Ehrenplätze. Joel Ambühl und Werner Suppiger reihen sich unter die Kranzgewinner.
Das 113. Innerschweizerische Schwing- und Aelplerfest konnte dieses Jahr in der wunderschönen Urnersee Arena in Flüelen vor 8850 Zuschauern ausgetragen werden. Der Schwingklub Flüelen brillierte mit einer hervorragenden Organisation des Festes. 202 Schwinger stellten sich dem Wettkampf. Unter den acht Gästeschwingern aus den anderen vier Teilverbänden stachen Armon Orlik und Nick Alpiger heraus. Während Orlik gegen Pirmin Reichmuth mit einem Gestellten startete, konnte Alpiger seinen ersten Gang gegen Andi Imhof gewinnen. Joel Wicki, als einer der Favoriten gehandelt, musste gegen Kilian von Weissenfluh ein Remis entgegennehmen.
In der Folge entwickelte sich ein spannender Wettkampf. Für eine Überraschung sorgte der Obwaldner Eidgenosse Benji von Ah im dritten Gang, als er dem bisherigen Innerschweizer Dominatoren Pirmin Reichmuth die erste Saisonniederlage zufügte. Nach vier Gängen führte Benji von Ah die Rangliste mit vier gewonnenen Kämpfen an. Dahinter folgten Christian Schuler und Joel Wicki.
Im fünften Gang gab es einige Überraschungen. Nick Alpiger gewann den führenden Benji von Ah platt und verdiente sich damit die Schlussgangqualifikation. Bereits vorher hatte Alpiger ein markantes Pensum zu absolvieren. Nach seinem Startsieg gegen Andi Imhof siegte er gegen Damian Egli und Reto Nötzli. Trotz der Punkteteilung im vierten Gang gegen Christian Schuler schaffte er mit dem erwähnten Sieg gegen von Ah den Einzug in den Schlussgang.
Sein Gegner, Christian Schuler besiegte René Suppiger, Marco Fankhauser, und Sven Schurtenberger, bevor er gegen Alpiger im ersten Zusammentreffen stellte. Mit einem Sieg gegen den Wiggertaler Joel Ambühl qualifizierte sich Schuler für den Schlussgang. Mit seinem Sieg im sechsten Gang setzte Joel Wicki die Schlussgangteilnehmer unter Druck. Bei einem Gestellten hätte er als lachender Dritter den Sieg erben können.
Diesen Gefallen tat ihm ein prächtig aufgelegter Nick Alpiger nicht. Bereits im ersten Zusammengreifen konnte Alpiger nach einem Angriff von Schuler mit einem Lätz kontern und zur Überraschung vieler Festbesucher hochverdient gewinnen. Alpiger wies am Schluss nicht weniger als fünf Eidgenossen auf seinem Notenblatt auf. Im anschliessenden Siegerinterview wurde der sprachlose Sieger von den Emotionen übermannt. Er bezeichnete diesen Festsieg als seinen bisherigen Karrierehöhepunkt.
Ehrenplatz für Joel Wicki
Der Sörenberger Joel Wicki startete als Mitfavorit mit einem Gestellten gegen den Berner Gast Kilian von Weissenfluh verhalten. Die anschliessenden fünf Siege brachten ihn auf den Ehrenplatz. Fehlende Maximalnoten in den entscheidenden Gängen verhinderten den Einzug in den Schlussgang. Sven Schurtenberger folgte als nächstbester Luzerner im vierten Rang. Nach einem Start nach Mass mit zwei gewonnenen Gängen gegen Samir Leupi und Adrian Steinauer musste sich Schurtenberger gegen Christian Schuler geschlagen geben. Zwei weitere Siegeskreuzlein brachten ihn auf die gleiche Punktzahl wie Alpiger und Schuler. Da diese keine Niederlage auf dem Notenblatt aufwiesen, erhielten sie den Vorzug für den Schlussgang. Das abschliessende Remis gegen Benji von Ah verhinderte ein Vorrücken von Schurtenberger an die Ranglistenspitze.
Zwei Kränze für die Wiggertaler
Von den zehn angetretenen Wiggertalern konnten Joel Ambühl und Werner Suppiger das begehrte Eichenlaub erkämpfen. Mit Armon Orlik und Christian Schuler hatte Ambühl zwei hochkarätige Gegner, denen er unterliegen musste. Die vier weiteren Gegner, darunter den Einheimischen Matthias Herger, konnte er sicher bezwingen. Suppiger verlor ebenfalls gegen Orlik und musste auch dem Dominator der ersten Saisonhälfte, Pirmin Reichmuth, unterliegen. Bei den anderen Kämpfen Werner sich ebenfalls vier Siegeskreuze notieren lassen, im ersten Gang gegen das Zuger Jungtalent Noe van Messel. Mit seinem neunten Teilverbandskranz in Serie bestätigte Werner Suppiger seine grosse Konstanz. Ebenfalls um den Kranz konnte Michi Graber kämpfen. Mit Reto Nötzli erhielt er einen zu starken Gegner und musste dem Eidgenossen das bessere Ende überlassen.