Das Rigi Schwing- und Älplerfest 2019 hielt was es versprach. Eine grossartige Kulisse, gelebte Traditionen und hervorragenden Schwingsport. Nach dem gestellten Schlussgang zwischen Christian Schuler und Domenic Schneider konnte sich der Giswiler Eidgenosse Benji von Ah nicht unverdient als Sieger feiern lassen. Der Hergiswiler Joel Ambühl errang mit einer grandiosen Leistung seinen sechsten Saisonkranz.
Das Schwing- und Älplerfest auf der Rigi präsentierte sich in gewohnt prächtiger Manier. Das einmalige Bergpanorama, das spezielle Festgelände und der traditionelle Alpaufzug mitten durch die Schwingarena bildeten den Rahmen für diesen Bergklassiker. Der mustergültig organisierte Anlass bot 4500 Zuschauern tollen Schwingsport. Trotz der Absage einiger Titulare (Pirmin Reichmuth, Marcel Bieri und Werner Suppiger - verletzt, Joel Wicki und Mike Mühlestein, Teilnahme am südwestschweizerischen Schwingfest in Leukerbad) überzeugten die 90 angetretenen Athleten mit tollem Schwingsport. Einige Protagonisten des ISAF vor einer Woche in Flüelen konnten auch auf der Rigi auftrumpfen. Bei Halbzeit führte Benji von Ah mit 29.75 Punkten vor Christian Schuler, mit ebenfalls drei gewonnenen Gängen und 29.50 Punkten, die Rangliste an. Die ersten Verfolger, Andreas Ulrich, Sven Schurtenberger, Marco Fankhauser und Andreas Döbeli wiesen alle zwei gewonnene und einen gestellten Gang auf. Der grosse Sieger vom letzten Sonntag, Nick Alpiger, musste nach dem zweiten Remis, gegen Michael Gwerder im dritten Gang, die Ambitionen auf den Tagessieg begraben. Mit drei Siegen in den weiteren Kämpfen rollte Alpiger das Feld von hinten auf und klassierte sich am Abend auf dem geteilten zweiten Schlussrang.
Während Christan Schuler im vierten Gang mit dem jungen Aargauer Joel Strebel die Punkte teilen musste, kam von Ah gegen Andreas Döbeli zum vierten Sieg. Sven Schurtenberger und Marco Fankhauser etablierten sich mit Siegen weiter an der Spitze. Die Resultate im fünften Gang führten zu einer neuen Ausgangslage. Schuler besiegte von Ah, der Ostschweizer Eidgenosse Domenic Schneider gewann gegen Sven Schurtenberger und Marco Fankhauser musste sich gegen Samir Leuppi geschlagen geben. Somit führte Christian Schuler punktgleich vor Benji von Ah und Domenic Schneider. Aufgrund der Notenblätter entschied sich das Einteilungsgericht auf den Schlussgang Schuler gegen Schneider.
Von Ah konnte im letzten Gang Joel Strebel besiegen. Somit war klar, dass bei einem gestellten Schlussgang Benji von Ah den Sieg erben könnte. In Kenntnis dieser Ausgangslage boten Christian Schuler und Domenic Schneider einen beeindruckenden Schlussgang. Beide Schlussgangteilnehmer, Schuler mit Wyberhaken und Fusstich, Schneider mit Kurzangriffen, brachten den Gegner mehrmals in eine gefährliche Lage, der siegbringende Wurf gelang keinem. Damit endete der vom Publikum mit grossem Applaus bedachte Schlussgang gestellt und Benji von Ah konnte sich als lachender Dritter feiern lassen.
Tolle Leistungen der Wiggertaler
Die drei jungen Wiggertaler, Joel Ambühl, Toni Kurmann und Marco Heiniger kämpften hervorragend. Nach vier Gängen waren allen drei im Kampf um den Rigi Kranz in einer sehr guten Ausgangslage. Toni und Marco mussten mit Niederlagen im fünften Gang ihre Kranzambitionen begraben. Sie liessen sich aber nicht unterkriegen und zeigten mit je einem gestellten Gang zum Schluss gegen starke Gegner grossen Kampfgeist. Noch besser machte es Joel Ambühl. Im fünften Gang stellte er gegen den Ostschweizer Eidgenossen Marcel Kuster. Im entscheidenden Gang besiegte er den Teilverbandskranzer Lars Geisser souverän und konnte sich den ersten Bergkranz aufsetzen lassen. Joel weist mit dem sechsten Kranzgwinn eine überragende Saisonbilanz auf und weckt Hoffnungen im Hinblick auf das Eidgenössische Schwing und Älplerfest in Zug.
Bei Sven Schurtenberger wechselten Licht und Schatten ab. Nach dem eher verhaltenen Start mit einem Gestellten gegen Ostschweizer Gast Fabian Kindlimann drehte der Buttisholzer auf und siegte dreimal mit der Maximalnote. Zu seinem grossen Ärger musste er im Kampf um den Einzug in den Schlussgang gegen den unbequemen Domenic Schneider eine schmerzliche Niederlage einstecken. "Ich weiss nicht warum. Aber in diesem Kampf habe ich das Schwingen vergessen. Ich war blockiert und konnte nicht in gewohnter Weise angreifen", ärgerte sich Schurtenberger nach dem Kampf. Er fühle sich aber fit, habe keine körperlichen Beschwerden. Nach einer kurzen Pause will er auf dem Brünig erneut angreifen.