Am traditionellen Datum vom 7. Dezember konnte Präsident Ruedi Stadelmann 88 Anwesende, wovon 80 Stimmberechtigte, zur Generalversammlung in der Schlossschür in Willisau begrüssen. Der grossartige Sieg von Joel Ambühl am Innerschweizerischen Schwing- und Älplerfest (ISAF) in Ibach war der sportliche Höhepunkt einer erfolgreichen Saison. Marcel Wisler übernimmt die Vereinsführung von Ruedi Stadelmann, während Michael Graber im technischen Bereich neu für die Leitung verantwortlich ist. Mit Daniel Gerber, den zurücktretenden Technischen Leitern, Alain Müller und Martin Suppiger, und dem ebenfalls zurücktretenden Präsidenten Ruedi Stadelmann konnten vier verdienstvolle Schaffer in die Garde der Ehrenmitglieder aufgenommen werden.
Nach dem vorgängigen Raclette Plausch eröffnete der sichtlich erleichterte Präsident Ruedi Stadelmann die 102. Generalversammlung in der Schlossschür in Willisau. Er freute sich, dass nach der letzten GV, die infolge der Corona Pandemie schriftlich durchgeführt werden musste, wiederum eine GV in Anwesenheit der Vereinsmitglieder über die Bühne gehen konnte. In seinem Jahresbericht streifte Stadelmann nochmals die herausragenden Stationen des Vereinsjahres. Um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden, überarbeitete der Vorstand in mehreren Workshops die Führungsgrundlagen. Im sportlichen Bereich überstrahlte der Sieg von Joel Ambühl am ISAF in Ibach alles. «Für solche Momente arbeiten wir im Verein das ganze Jahr. Sie entschädigen uns für die geleistete Arbeit», ordnete der Präsident den Sieg von Joel und den grossartigen Empfang in Hergiswil ein. Das Luzerner Kantonale Schwingfest in Schachen und der Schwinger Schnuppertag waren weitere Höhepunkte im Vereinsjahr. Die Weiterbildung im Bereich J+S mit den Stufenprüfungen fanden ebenfalls entsprechende Anerkennung. Trotz widrigen Umständen konnten der Menzberg Schwinget und der Wiggertaler Nachwuchsschwinget erfolgreich durchgeführt werden.
Die Versammlung musste den Hinschied von Ehrenmitglied und Fahnengotte Julie Stauffer zur Kenntnis nehmen. Sie verstarb am 3. Dezember, wenig Tage vor der GV. Julie war eine aufgestellte Frau, die für jeden ein Lächeln und ein gutes Wort bereithielt. Mit Heinrich Birrer musste der Verein von einem weiteren Ehrenmitglied Abschied nehmen. Auch das Freimitglied Robert Langenstein verstarb im vergangenen Vereinsjahr. Die Versammlung gedachte allen verstorbenen Vereinsmitgliedern und den Angehörigen in stillem Memento.
Starke sportliche Bilanz
In einem umfangreichen Jahresrückblick präsentierte Alain Müller die sportlichen Höhepunkte des Vereinsjahres. Die gesteckten Ziele konnten mehrheitlich erreicht werden. Natürlich war auch für den scheidenden Technischen Leiter der ISAF Sieg von Joel Ambühl das High Light des Jahres. 25 Jahre nach dem Sieg von Daniel Hüsler konnte wieder ein Wiggertaler einen Teilverbandssieg für seinen Verein erringen. Mit dem zweiten Rang am Luzerner Kantonalen Schwingfest (LKSF) in Schachen rundete Ambühl eine starke Saison ab. Eine spezielle Leistung schaffte Werner Suppiger. Am Innerschweizerischen Schwing- und Älplerfest in Ibach erkämpfte der Turnschwinger seinen zehnten ISAF Kranz in Serie. Marco Heiniger konnte gleich zwei Bergkränze (Rigi und Stoos) und insgesamt vier Kränze herausschwingen, während Toni Kurmann mit drei und Michael Wyss mit einem Kranzgewinn aufwarten konnten. Michael Graber schaffte bei seinem letzten Schwingfest in Schachen mit einer tollen Leistung nochmals den Kranzgewinn, unter anderem mit einem Sieg gegen den Eidgenossen Reto Nötzli. Christian Wyss und Kilian Bühler konnten am LKSF erstmals vor die Ehrendamen treten und sich das begehrte Eichenlaub aufsetzen lassen. Damit konnten die Wiggertaler Schwinger insgesamt 19 Kränze erringen. Für den Saisonhöhepunkt, den Kilchberger Schwinget qualifizierten sich Joel Ambühl und Werner Suppiger. Joel startete mit zwei Siegen gegen hochklassige Gegner fulminant. In den folgenden Gängen musste er sich drei Mal geschlagen geben und erreichte einmal einen Gestellten. Damit erreichte er den geteilten 15. Rang. Werner Suppiger blieb unbesiegt, konnte aber auch keinen der vier Gegner besiegen und verpasste dadurch den Ausstich. Marco Heiniger kam als Ersatzschwinger leider nicht zum Einsatz.
Erfolgreicher Nachwuchs
Im Nachwuchsbereich konnten schöne Erfolge erzielt werden. Jungschwinger Obmann Stefan Aregger berichtete über die vielseitigen Einsätze während des ganzen Jahres. Im Gegensatz zu den Aktiven wurde die Saison durch Corona nur geringfügig eingeschränkt. Insgesamt 110 Auszeichnungen konnten erkämpft werden. Zum Schluss wurde Hans Schärli als Nachwuchsbetreuer verabschiedet. Jahrzehnte lang stand Hans mit den Jungen im Sägemehl und forderte sie immer wieder zum Duell auf. Damit prägte Schärli eine ganze Generation Wiggertaler Schwinger mit. Als Dank durfte er ein Bild mit Widmungen von vielen Schwingern im Empfang nehmen.
Gesunde Finanzen trotz Corona
Die von Fernanda Scheidegger prägnant präsentiere Rechnung wies trotz der schwierigen Rahmenbedingungen einen kleinen Gewinn aus. Zudem kann der Schwingklub auf gesunde Finanzen zurückgreifen.
Wahlen
Ruedi Stadelmann demissionierte nach sieben Jahren als umsichtiger, aber auch fordernder Vereinspräsident. Mit Marcel Wisler tritt ein routiniertes Vorstandsmitglied die Nachfolge von Ruedi an. Marcel ist sich der grossen Aufgabe bewusst und wünscht sich die Unterstützung aller Vereinsmitglieder. Für die neu geschaffene Stelle des Geschäftsstellenleiters wurde Raphael Hegi nominiert und ebenfalls einstimmig gewählt. Die zurücktretenden Technischen Leiter Alain Müller und Martin Suppiger werden durch Michael Graber und Christoph Achermann ersetzt.
Verschiedenes
Unter diesem Traktandum informierte Xaver Vogel über die Entstehung des Jubiläumsbuches «Kurz Lätz im Lozärner Henderland». Sepp Marti, Hans Schärli, Jonas Bernet und Xaver Vogel erarbeiteten in drei Jahren ein spannendes Werk, das mit geschichtlichen Daten, spannenden Anekdoten, vielen Bildern und einer umfassenden Ranglistenstatistik brilliert.
Markus Grüter informierte als OK-Präsident des Innerschweizerischen Schwing- und Älplerfestes 2023 in Dagmersellen über den Stand der Vorbereitungen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass bis dahin wieder ein «normales» Fest organisiert werden kann.
Ehrung für verdiente Schaffer
Das «aufwändigste» aber auch schönste Traktandum folgte am Schluss der GV. Vorab dankte Präsident Ruedi Stadelmann allen Helfern im Hintergrund, die mit ihrem Einsatz die positive Entwicklung des Vereins überhaupt möglich machen. Über 50 Personen engagieren sich immer wieder in allen Bereichen.
Als engagierter Helfer zeichnete sich Mike Vetter aus. Die grosse Aufgabe des Personalchefs anlässlich des 100. Luzerner Kantonalen Schwingfestes in Willisau bewältigte er hervorragend. Deshalb wurde Mike zum Verdienstmitglied ernannt.
Trotz Massen für den Schwingsport fand Felix Scherrer seine Befriedigung in erster Linie im Ringsport. Trotzdem war er bei den Schwingern immer wieder als Helfer im Einsatz. Verdienterweise durfte Felix für seine Tätigkeit die Freimitgliedschaft entgegennehmen.
Daniel Gerber war für den Schwingklub Wiggertal als Schwinger, Kampfrichter und sieben Jahre als Vorstandsmitglied im Einsatz. Für seine grosse Arbeit wurde Dani mit Applaus zum Ehrenmitglied ernannt.
Als Zweiter durfte Alain Müller auf einer bereitstehenden Stabellen Platz nehmen. Alain erkämpfte in seiner Karriere 28 Kränze, als Höhepunkt den Eidgenössischen Kranz 2004 in Luzern. Bereits als Aktivschwinger übernahm er 2014 das Amt als Technischer Leiter und führte die Wiggertaler Schwinger zu schönen Erfolgen. Damit erfüllte Alain alle «Kriterien» für die Aufnahme in die Reihen der Ehrenmitglieder.
Ebenfalls zum Ehrenmitglied ernannt wurde der zweite Technische Leiter, Martin Suppiger. Er unterstützte Alain ab 2015 im technischen Bereich mit viel Fachwissen. Martin war als zweifacher Eidgenosse nicht nur ein gewiefter Schwinger, er feierte auch grosse Erfolge im Ringen und Nationalturnen.
Am Schluss wurde der abtretende Präsident Ruedi Stadelmann aufgerufen, um bei den bereits Geehrten Platz zu nehmen. Als Schwinger konnte sich Ruedi zweimal (2010 und 2013) mit dem Eidgenössischen Kranz krönen lassen. Insgesamt erkämpfte er sich 26 Kränze. Bereits 2005 startete er seine Funktionärslaufbahn als Technischer Leiter 1. Von 2011 bis 2014 bekleidete Ruedi das Amt der Vizepräsidenten. Ab 2015 bis zu seinem Rücktritt an der GV 2021 leitete er die Geschicke des Schwingklubs Wiggertal als umsichtiger Präsident. Mit einer «Standing Ovation» bedankten sich die Versammlungsteilnehmer für sein grosses Engagement und verliehen ihm damit ebenfalls die Ehrenmitgliedschaft.
Kurz vor Mitternacht konnte der Präsident die erfolgreiche Generalversammlung 2021 schliessen.