Suppiger im Schlussgang, Ambühl auf dem Ehrenplatz

Geschrieben von Schwingklub Wiggertal - Hans Schnider

Ein Last Minute Sieg von Erich Fankhauser im Schlussgang gegen Werner Suppiger entscheidet das 102. Luzerner Kantonale Schwingfest in Rothenburg. Joel Ambühl kann sich zusammen mit Joel Wicki im zweiten Rang klassieren. Mit sieben Kranzgewinnen liefern die Wiggertaler eine starke Leistung ab.

Das mit Spannung erwartete 102. Luzerner Kantonale Schwingfest in Rothenburg konnte die Erwartungen vollumfänglich erfüllen. Die grosszügige Arena mit sieben Schwingplätzen, die vorhandene Infrastruktur mit der Chärnshalle als Mittelpunkt, und die Zelte und Beizli bildeten einen idealen Rahmen für ein grossartiges Fest. Am Sonntag strömten 7500 Zuschauer in die Arena und nochmals so viele Zaungäste bewegten sich in der Anlage rundherum. OK-Präsident Bruno Odermatt konnte am Abend mit grosser Befriedigung auf die fünf vergangenen Tage zurückblicken. «Viereinhalb Jahre Vorbereitung und die zweimalige Verschiebung haben uns Organisatoren zugesetzt und stark gefordert. Jetzt sind wir aber alle überglücklich, dass wir für die Strapazen und den grossen Durchhaltewillen mit einer tollen und bestimmt unvergesslichen Schwingfest-Woche belohnt wurden. Ich bin sehr stolz auf alle OK-Mitglieder und die 1’380 Helferinnen und Helfer. Sie haben einen super Job gemacht». So das Fazit eines sichtlich erleichterten OK-Präsidenten. Zum Wettkampf traten nicht weniger als 289 Schwinger an. Dies dürfte für ein kantonales Fest Rekord bedeuten.

Erich Fankhauser wiederholt seinen Sieg vom 2015

Der Entlebucher Erich Fankhauser gehörte mit seinem Leistungsausweis zu den Mitfavoriten auf den Tagessieg. Dass seine Form stimmt, bewies Fankhauser bereits im Vorfeld. Am Sonntag gewann er alle sechs Gänge und wurde verdienter Festsieger. Damit wiederholte der Hasler seinen Sieg von 2015. Angesprochen auf die verschiedenen Kämpfe wollte der bald 32-jährige Landwirt kein einzelnes Duell hervorhaben. «Heute war sicher der Sieg gegen Sven Schurtenberger wichtig. Er gab Sicherheit für die weiteren Kämpfe. Allgemein nehme ich an einem Fest Gang für Gang. Gedanken zum möglichen Verlauf eines Festes sind nicht zielführend. Jeder Kampf kann die weitere Ausgangslage verändern. Deshalb ist es wichtig, aus jeder Situation das Beste herauszuholen».

Werner Suppiger im Schlussgang

Der Schlussganggegner, Werner Suppiger, startete mit einem Remis gegen den unbequemen Obwaldner Ueli Rohrer. Anschliessend bezwang Suppiger Dominik Kammermann, Andy Murer und Noah Schaller. Der Plattwurf gegen den Lokalmatadoren Sven Lang im fünften Gang sicherte dem Wauwiler die eher überraschende Finalqualifikation. «Ich habe überhaupt nicht mit dem Schlussgang spekuliert. Mein Ziel war, im fünften Gang den Kranzgewinn sicherzustellen. Ich war überrascht, als ich realisierte, dass ich in der Endausmarchung dabei bin».

Der Schlussgang war zu Beginn durch Taktik geprägt. Beide Schwinger starteten eher vorsichtig. Mit zunehmender Kampfdauer folgten einige erfolgversprechende Angriffe, wobei Suppiger eher Vorteile besass. In der letzten Minute riskierte Fankhauser einen Angriff mit einem inneren Haken und konnte platt gewinnen.

 Joel Ambühl auf dem Ehrenplatz

Einen hervorragenden Wettkampf lieferte der Heriswiler Joel Ambühl ab. Neben einem Gestellten gegen den Schwyzer Mike Müllestein gewann Ambühl fünf Mal, am Schluss gegen den Ruswiler Roger Bürli. Für diese Leistung durfte er das Rind «Bärbel» in Empfang nehmen. Der als Favorit gestartete Sörenberger Joel Wicki begann sein Tagespensum mit einem Gestellten gegen den Eidgenossen Mike Müllestein. Obwohl Wicki die anschliessenden fünf Duelle gewann, verhinderten die fehlenden Maximalnoten den Einzug in den Schlussgang. Das Entlebucher Kraftpaket klassierte sich mit Joel Ambühl im zweiten Rang.

Sieben Kränze für den Schwingklub Wiggertal

Neben Suppiger und Ambühl konnten Michael Müller, Toni Kurmann, Marco Heiniger, Kilian Bühler und Reto Schärli am Abend vor die Ehrendame treten und den Kranz in Empfang nehmen. Damit wiesen die Wiggertaler Athleten eine tolle Bilanz auf. Nur gerade der Entlebucher Schwingerverband konnte mit neun Kranzgewinnen noch besser abschneiden. Mit etwas mehr Wettkampfglück hätte das Ergebnis noch besser ausfallen können. Alexander Hirsiger kämpfte in den zwei letzten Gängen wie ein Löwe, was die zwei Noten neun beweisen. Der gültige Wurf wollte nicht gelingen. Am Ende fehlte dem trainingsfleissigen Neudorfer das verflixte Vierteli zum zweiten Kranz.