Der Kottwiler Michael Müller gewinnt den 52. Menzberg Schwinget. Im Schlussgang setzt er sich gegen seinen Vereinskameraden Joel Ambühl durch. 1500 Zuschauer erleben bei herrlichem Wetter ein wunderbares Fest.
Der Menzberg Schwinget kann immer wieder von der speziellen Ambiance auf der Schüregg profitieren. Bei herrlichem Festwetter wurde die 52. Ausgabe den Erwartungen und Vorschusslorbeeren mehr als gerecht. Die Zuschauer konnten neben dem Schwingfest den Sonnenschein und die einmalige Aussicht geniessen. Der OK-Präsident war am Abend ein glücklicher Mann. « Es hat alles gepasst. Rückkehr bei schönstem Wetter auf die Schüregg. Treue Sponsoren, Gönner und Gabenspender, die auch nach der langen Durststrecke ihre Unterstützung aufrechthielten. 1500 zufriedene Zuschauer, die guten Schwingsport sahen und zwei Wiggertaler Schlussgang mit einem würdigen Sieger». So das Fazit von Thomas Stadelmann.
107 Schwinger kämpften in fünf Sägemehlringen um Sieg und Niederlage. Der meistgenannte Favorit, der Sörenberger Joel Wicki musste zu Beginn dem gut disponierten Kottwiler Michael Müller einen Gestellten zugestehen. In der Folge liess der Eidgenosse nichts mehr anbrennen und siegte vier Mal. Wegen einer fehlenden Maximalnote verfehlte Wicki den Schlussgang um einen Viertelpunkt. Mit dem Sieg im letzten Gang gegen Jonas Troxler festigte Wicki den zweiten Rang.
Michael Müller und Joel Ambühl im Schlussgang
Der Hergiswiler Joel Ambühl schritt von Beginn weg Richtung Schlussgang. Andreas Elmiger, Marco Thierstein, Josef Lustenberger und Kevin Schori konnten dem ISAF Sieger des letzten Jahres nicht lange Paroli bieten. In der Entscheidung um den Einzug in den Schlussgang konnte Ambühl den zweiten Eidgenossen im Starterfeld, Stefan Stöckli, Geiss, mit Kurz Fussstich besiegen. Der zweite Schlussgangteilnehmer Michael Müller startete mit dem erwähnten Remis gegen Joel Wicki. Die vier anschliessenden Maximalnoten gegen Marcel Vogel, Gregor Ulrich, Livio Duss und Roman Wandeler reichten dem frisch brevetierten Polizisten für die Endausmarchung.
Müller mit dem besseren Ende
Im auf zwölf Minuten angesetzten Schlussgang lieferten sich die zwei Vereinskameraden einen lebhaften Kampf. Beide versuchten mit ihren Spezialschwüngen Kurz und Übersprung zum Ziel zu kommen. Aufgrund der vielen gemeinsamen Trainings waren die Stärken beidseits bekannt und die zwei Kontrahenten konnten trotz beidseitiger Chancen lange keinen siegbringenden Wurf anbringen. Als ein Gestellter immer wahrscheinlicher wurde, konnte Müller einen Kurzangriff von Ambühl mit einem Übersprung kontern und kam neun Sekunden vor dem Gang Ende zum Resultat. Der strahlende Sieger war überwältigt und musste mehr als eine Freudenträne verdrücken. «Der dritte Sieg an einem Rangschwinget und zugleich beim Heimfest auf dem Menzberg bedeutet mir enorm viel. Dass mir dies je gelingen würde, konnte ich mir bis jetzt nicht vorstellen». Als Basis für seine starken Leistungen in diesem Jahr nannte Müller unter anderem eine verletzungsfreie Saisonvorbereitung und die Zusammenarbeit mit einem neuen Trainer. Der Fokus geht nun Richtung ESAF in Pratteln. Dort möchte der Kottwiler mindestens so gut abschneiden wie bei der ersten ESAF Teilnahme 2016 in Estavayer. Damals konnte der mittlerweile 17-fache Kranzschwinger acht Gänge schwingen. 2019 in Zug musste er wegen einen Knieverletzung passen.
Der konstant stark schwingende Werner Suppiger wurde als nächstbester Wiggertaler im fünften Rang klassiert. Seine Siege mit Hochschwung gegen Adrian Thalmann und im letzten Gang gegen Niklaus Scherrer waren Sonderklasse. Reto Schärli und Patrice Bühler konnten sich mit je vier gewonnenen Gängen in den Rängen sechs und sieben klassieren. Der Wauwiler Christian Wyss konnte drei Gegner besiegen und erreichte damit den achten Rang.