«Es war eine spontane Entscheidung», meinte Werner Suppiger hinterher. Im Verlauf des Tages sei ihm jedoch immer mehr bewusst geworden, dass heute im Umfeld des grossartigen Festes in Dagmersellen der richtige Zeitpunkt für den Rücktritt sei. Informiert hatte er zuvor niemanden. Nach dem fünften Gang habe er seiner Frau eine WhatsApp-Nachricht geschrieben. Sie habe ziemlich «schockiert» reagiert, so Suppiger mit einem Lachen. Für ihn habe an diesem Tag einfach alles gestimmt. «Es heisst ja, man soll abtreten, wenn es am schönsten ist. Und ob es für mich im Schwingsport noch einmal schöner wird als heute, weiss ich wirklich nicht.»
Starke Leistung zum Abschluss
In sportlicher Hinsicht lieferte Werner Suppiger noch einmal einige Kostproben seines Könnens ab: Am Morgen realisierte er gegen Andy Murer, Alex Schuler und Marcel Betschart drei Siege. Damit lag er bei Halbzeit hervorragend im Rennen. Im ersten Gang nach dem Mittag bekam er es dann aber mit dem bisherigen Saisondominator Fabian Staudenmann zu tun. Dem Berner Gast hatte Suppiger trotz lautstarker Anfeuerungsrufe nichts entgegenzusetzen. Die Niederlage und das Wissen um den bevorstehenden Rücktritt brachten den Routinier aber nicht aus dem Konzept. Mit weiteren Siegen über Lukas von Euw und Christian Lagler im fünften und sechsten Gang sicherte er sich den 46. Kranz und auf Rang 4a eine hervorragende Platzierung.
Manch einer konnte und wollte am Sonntagabend nicht glauben, dass der Schwingerzirkus von nun an ohne den technisch vielseitigen und defensivstarken Turnerschwinger weiterzieht. Für Werner Suppiger aber stimmt es nach einer langen und erfolgreichen Karriere genau so.